20161104

Um diese Frage ging es bei dem Akademieabend in der Hochschule Vechta, an dem die Religionskurse der Jahrgänge 11 und 12 am 20.10.2016 teilnahmen. Der Vortrag wurde von Prof. em. Dr. Heinz-Günter Stobbe aus Münster gehalten. Er behandelte das Thema Kirche im Dialog.

 

Dazu hat der Dozent zunächst erklärt, was "Dialog" überhaupt bedeute und dass dieses Wort schon vom griechischen Philosophen Platon stamme. Ein Dialog könne nur zwischen Personen stattfinden und nicht zwischen Organisationen. Daher sei es zunächst schwierig, die Katholische Kirche als einen Dialogpartner zu ernennen, d.h. mit der Kirche in den Dialog zu treten. Dazu müssen Repräsentanten bestimmt werden. Seit dem II. Vatikanum in den 1960ern sei dies üblich, so treten Theologen als Repräsentanten der Katholischen Kirche z.B. in den Dialog mit Vertretern des Judentums oder mit Gläubigen anderer christlicher Konfessionen.

Die Kirche habe bzw. ihre Repräsentanten haben heute z.B. auch die Aufgabe, politische Meinungen auszutauschen und sich in Krisengebieten durch Dialoge für Frieden einzusetzen.

Im Fazit fasste Stobbe zusammen, dass Dialog für Menschen notwendig sei. Hierzu nannte er ein Zitat: "Das Gespräch ist die Grundlage des Menschen. Wenn ihm diese genommen wird, stirbt er."

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde zudem erklärt, dass der neue Papst Franziskus eine Wende in der Kirche vollziehen möchte. Er fordere, dass hingehört werde, was Menschen zu bestimmten Themen sagen wollen. Da die Kirche aber nicht mit einem Speedboot auf einen Fluss zu vergleichen sei, welches wendig sei, sondern eher mit einem Riesendampfer auf einem Ozean, der für Kursänderungen lange brauche, werde diese Wende von Franziskus auch einige Zeit in Anspruch nehmen.