20190306

Twistringen – Es ist noch gar nicht so lange her, dass Anja Herold mit einer Freundin das Bremer Schulrock Festival besucht hat. Junge Musiktalente gaben sich dort die Klinke in die Hand und beeindruckten die Zuschauer mit ihrem Können. Bei Herold war es vor allem ein Gedanke, der sich nach der Veranstaltung manifestierte: „Da kann unsere Band gut mithalten.“

Anja Herold ist zwar nicht selbst in einer Schulband, dachte jedoch als Musiklehrerin am Twistringer Hildegard-von-Bingen-Gymnasium direkt an ihre Schüler. Unter dem Namen Good to Bee bewarben sich die fünf Musiker daraufhin beim Rosa Musikwettbewerb. Und Herold behielt mit ihrer Vermutung recht. Als eine von fünf Bands ziehen die Twistringer jetzt in die Finalrunde am 8. März in Bruchhausen-Vilsen.

 

Vor einer prall gefüllten Aula begeisterten sie letztens die Jury mit ihrer Mischung aus Pop und Soul im Vorentscheid und setzten sich somit gegen 16 andere Gruppierungen durch. Ihr Vorteil: Sie seien ein „eingeschweißtes Team“, so Naomi Mbiyeya stolz. Die 15-Jährige spielt vor allem Schlagzeug in der Band. Das muss man dazu sagen, weil die Instrumente in der Runde lustig getauscht werden. Fast jeder der Schüler hat einen musikalischen Hintergrund und das macht sich bemerkbar. Während Naomi aus einer musikalischen Familie kommt, in der viel gesungen wird und wo sie auch früh mit Gitarre und Schlagzeug in Kontakt kam, sieht es bei ihrer Bandkollegin Rebecca Rohlfing nicht anders aus. Wie alle ihrer Geschwister hat auch die 15-Jährige schon früh mit der Musik begonnen – damals noch vor allem am Klavier, mittlerweile auch an E-Gitarre und Bass.

Antonia Greenway hatte bei dem rund 30-minütigen Auftritt im Rahmen des Vorentscheids vor ihren Mitschülern vor allem durch ihre Stimme überzeugt. Deswegen will die 16-Jährige, deren Eltern bereits Musiker waren, beim Finale auch in erster Linie den Gesang beisteuern. Linda Wilkens (14) lernte ihr Instrument, den Bass, vor allem über ihre zwei Schwestern kennen und wird ihren Bandkollegen Simon Lüers (14) an den Saiten unterstützen.

Was können die Zuschauer am 8. März von den Twistringern erwarten? Ihr ganzes Programm will die Band natürlich noch nicht verraten. Als musikalischen Appetizer geben sie aber an, dass etwa „Fire Under My Feet“ von Leona Lewis dabei sein wird. Im Programm seien aber nicht nur Cover-Songs.

Aufgeregt ist Good to Bee noch nicht so richtig. Auf der Bühne stand die Band, die in dieser Form seit 2016 besteht, schon häufiger. Da wäre nicht nur das Ziegelei Open Air im vergangenen Sommer zu nennen, sondern auch ein Auftritt in Twistringens französischer Partnerstadt Bonnétable. Die fünf Musiker können also bereits internationale Erfahrungen vorweisen. Dennoch bleibt die Truppe bescheiden. „Im Tonstudio sehen wir uns noch nicht, aber die Chance ist da“, so Naomi Mbiyeya. Einen Aufenthalt dort bekommt nämlich die Siegerband spendiert. Good to Bee hat aber einen anderen Fokus. „Es geht darum, dass es Spaß macht. Wir sind immerhin schon unter den Top Fünf“, erklärt Rebecca Rohlfing. Die anderen nicken zustimmend.