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Hat keine Zukunft mehr: das Heiligenloher Feuerwehrhaus am Kiekbusch.

Stadt Twistringen plant rund 1,3 Millionen Euro für Neubau in Heiligenloh

Twistringen – Einst leer stehende Tischlerei Wahlmann in Heiligenloh, hat dort seit gut 40 Jahren die Ortsfeuerwehr ihren Standort. Das 2002 erneuerte Gebäude hält heutigen gesetzlichen Anforderungen längst nicht mehr stand. Ein Neubau muss her. Zurzeit sind die Stadt Twistringen und die Feuerwehr auf der Suche nach einem Ersatzgrundstück. Vorsorglich werden Finanzierungsmittel im Stadthaushalt eingestellt. Im Bauausschuss am Dienstagabend war die Rede von vorläufigen Investitionen von bis zu 1,3 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre.

 

Für den neuen Standort in Heiligenloh gebe es mehrere Optionen beziehungsweise mögliche Flächen, erläuterte Fachbereichsleiter Carsten Werft in Rathaus, ohne konkret zu werden. Nur dies: „Wir versuchen, ein Grundstück zu erwerben, und dazu müssen wir mit den Eigentümern sprechen.“

Das bisherige Feuerwehrhaus sei inzwischen abgängig, veraltet und nach der Auflösung der Ortsfeuerwehr Ridderade ohnehin zu klein. Auf dem Grundstück gebe es keine Erweiterungsmöglichkeit mehr, so Werft weiter. Es fehlten aufgrund der Fusion mit Ridderade auch zusätzliche Einstellplätze. Man müsse an anderer Stelle neu bauen.

Für den Ratsbauausschuss war es gar keine Frage, Geld für einen Neubau im Haushalt 2020 zu berücksichtigen. Für den Grunderwerb sind zunächst 126 000 Euro veranschlagt sowie 25 000 Euro für die Planungskosten. Für die folgenden Jahre stehen jeweils 500 000 und 600 000 Euro im Investitionsprogramm.

Udo Helms, Natenstedt, von der Freien Wählergemeinschaft meinte: „Wir müssen eher von 1,5 oder 1,6 Millionen Euro an Investitionen ausgehen.“ Auch über Einsparmöglichkeiten müsse man nachdenken.

Dies zeige die jüngste politische Diskussion in der benachbarten Samtgemeinde Harpstedt. Dort werde auch ein neues Feuerwehrhaus für Colnrade geplant, so Helms. Zunächst sah ein Vorentwurf fast zwei Millionen Euro vor, im Samtgemeinderat wurde die Investition Ende November im Haushalt mit 1,45 Millionen Euro gedeckelt.

In Heiligenloh muss schließlich bei der Raumaufteilung auch berücksichtigt werden, dass die seit 2017 um Ridderade erweiterte Ortsfeuerwehr über mehr Fahrzeuge und Einsatzkräfte verfügt.

Ein weiterer dicker Brocken im neuen Twistringer Stadthaushalt wird die Erweiterung der Grundschule am Markt sein. Die Baumaßnahme hat vor Kurzem begonnen. Geplant ist, dass der Neubau zum Schuljahresbeginn im Herbst 2020 bezugsfertig sein soll. Dafür stehen mehr als 2,8 Millionen Euro im Etat. Und für die Erweiterung des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums sind noch 275 000 Euro veranschlagt.

Der Ausschuss hat auch einen Antrag des ADFC zur Bahnhofstraße erörtert. Verbesserungen für gefährdete Radfahrer zu erzielen, scheint allerdings nicht so einfach. Die Stadtverwaltung soll jetzt klären, ob es reicht, Fugen im Pflaster dauerhaft zu verfüllen. Oder: einseitig Geh- und Radweg einrichten und auf der Gegenseite nur mit einem betonierten Streifen arbeiten. Die Stadt muss dazu auch mit den Anliegern sprechen.