Michael Schläger und Bernhard Wohlers in den Ruhestand verabschiedet

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Abschied für zwei Gründungsväter am Twistringer Gymnasium (v.l.): Maria und Michael Schläger, Maria und Bernhard Wohlers. Schulleiter Peter Schwarze überreichte die Entlassungsurkunden vom Land Niedersachsen. Foto: Wilke

Twistringen - Von Theo Wilke. Ein fröhlich-unterhaltsamer, aber auch ein emotionaler Abschied für zwei Männer der ersen Stunde und Mitbegründer: Twistringens stellvertretender Leiter des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums, Michael Schläger, und Fachlehrer Wolfgang Wohlers (Mathematik und Physik) sind am Dienstagnachmittag in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Im Forum hatten sich viele Wegbegleiter eingefunden, um zu gratulieren.

 

Nach dem musikalischen Auftakt mit „Gruß“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy sprach Schulleiter Peter Schwarze von einem ganz außergewöhnlichen Anlass: Die letzten beiden Gründungsväter des Gymnasiums von 2003 würden nach dem ersten Schulleiter Martin Lütjen und Barbara Upmeyer nun das Haus verlassen. Vorstand Dr. Winfried Verburg dankte im Namen der Schulstiftung im Bistum Osnabrück. Michael Schläger sei anfangs ein Jahr lang zwischen der KGS Moordeich und Twistringen gependelt, Bernhard Wohlers sogar zwei Jahre zwischen dem Antonianum Vechta und dem Twistringer Gymnasium. Verburg: „Vielen Dank, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben.“ Dadurch dass die beiden die schulischen Leitbegriffe „Verstehen – Vertrauen – Verantworten“ vorgelebt hätten, seien sie zum Segen für die Schule geworden.

Peter Schwarze und Martin Lütjen hatten ihre gemeinsame Rede auf der Basis der Einstellungsgesprächsfragen für neue Lehrkräfte aufgebaut. Wohlwissend, wie die zu verabschiedenden Kollegen antworten würden, formulierten sie die Antworten selbst und ernteten viel Beifall.

„1986 ja richtig Glück“

Dabei erfuhren die Gäste, dass Schläger „1986 ja richtig Glück“ hatte, dass er trotz Einstellungsstopps des Landes in Twistringen am Schulzentrum mit Orientierungsstufe (OS) als Studienrat angestellt wurde. Mit katholischer Religion habe er gerade in Twistringen punkten können. Schläger wurde OS-Vizeleiter, unterrichtete einige Jahre an der KGS Moordeich, um danach das Gymnasium mit aus der Taufe zu heben.

Bernhard Wohlers sammelte viele Erfahrungen an der OS, wechselte von der Liebfrauenschule in Cloppenburg zum Vechtaer Gymnasium Antonianum und wurde vor rund 14 Jahren mit der Planung der naturwissenschaftlichen Räume des neuen Gymnasiums betraut.

Schwarze und Lütjen bescheinigten Schläger, der oft hinterfragte und mit Elan Ideen umsetzte, Offenheit, Verlässlichkeit mit dem Kollegium, der Schülervertretung und den Eltern. Dies habe er anfangs wohl erwartet. Wohlers hingegen, so Schwarze, habe keine Erwartungen gehabt. Der sei eben ein Macher. Und am liebsten habe Wohlers Projekte angeboten, „bei denen ordentlich gefeilt, gehämmert und gesägt wird“.

Meisterprojekt Romfahrt

Die Rom-Fahrt der gesamten Schule lobte Lütjen als Meisterprojekt von Michael Schläger. Als die vielen Busse nach Italien starteten, konnte Schläger selbst nicht dabei sein. Er war erkrankt. Lese- und Rechtschreibförderung habe dem heutigen Studiendirektor bereits im Schulzentrum sehr am Herzen gelegen. Als erster Lehrer kreisweit führte Schläger Rechtschreibprogramme und die Aktion Schüler helfen Schüler ein.

Vollblutmathematiker, Physik-Fachgruppenleiter, Bastler, Tüftler und Allrounder Bernhard Wohlers förderte begabte Jugendliche bei Mathewettbewerben. Neuen Kollegen ohne feste Bleibe in Twistringen ließ er kurzerhand bei sich Zuhause wohnen, ebenso Kollegen aus Frankreich beim Schüleraustausch mit dem Collége Bonnétable. „Ein Mann der Tat“ – trotz spärlicher Französischkenntnisse, so Schulleiter Schwarze. Für Michael Schläger gehörten zum Schulalltag auch Besinnung, Einkehr, Selbstreflektion. Er sorgte für den Meditationsraum. Wohlers und Schläger nahmen sich auch Zeit für Schüler in persönlich schwierigen Situationen. Schwarze: „Ihr steht für das, wofür unsere Schule steht: Gleichrangigkeit von Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung.“