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Präsentieren ihre wissenschaftlichen Arbeiten: Carmen Prescha, Levi Kamper, Pardeep Singh, Ben Eilers und Friederike Schröder. Foto: Wolframm

Schüler des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums präsentieren ihre Seminarfacharbeiten

Twistringen – Drei Semester lang haben sich die angehenden Abiturienten des Twistringer Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums in ihrem Seminarfach mit einem selbst gewählten Thema beschäftigt und nach wissenschaftlichen Methoden daran gearbeitet. Am Mittwochabend präsentierten sie die Ergebnisse im Forum des Gymnasiums.

„Ziel der Seminarfächer ist, dass die Schüler die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens lernen“, erklärt Fachgruppenleiter Christoph Middendorf. Seit Beginn des 12. Jahrgangs bis Ende dieses Schulhalbjahres befassten sich die Jugendlichen in fünf verschiedenen Seminarfächern mit den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, schrieben eine 15-seitige Facharbeit und erstellten zum Abschluss ein wissenschaftliches Poster.

Jeweils ein Schüler jedes Seminarfachs erläuterte die Ergebnisse seiner Forschung am Mittwochabend in einem kurzen Vortrag.

Die Bandbreite der unterschiedlichen Arbeiten wurde dabei deutlich: Im Seminarfach „Sport und Gesundheit“ unter der Kursleitung von Antje Rolfes befasste sich Levi Kamper mit dem Thema „Optimale Ernährung für Extremsportler am Beispiel von Ultraläufen“. Er verstand es, die Neugier seines Publikums – größtenteils seine Mitschüler aus dem 12. und 13. Jahrgang – immer wieder mit Fragen zu wecken.

„Macht Schule krank?“, dieses provokante Thema behandelte Friederike Schröder in ihrer wissenschaftlichen Arbeit – viele ihrer Mitschüler, zeigte ihre Frage ans Publikum, bejahen dies. Im Seminarfach „Der Mensch zwischen Gesundheit und Krankheit“ von Lehrer Jürgen Schwerter und Psychologe Jürgen Kramer fand sie heraus, dass psychische Probleme von Schülern zunehmen und erklärte die Gründe dafür.

Ben Eilers, der das Seminarfach „Mensch und Tier“ unter Karin Scott belegte, visualisierte mit zwei Fotos eindrücklich sein Thema „Familienmitglied versus Nahrungsmittel: Widersprüchliche Beziehungen zwischen Mensch und Tier“. Geschlachtete Schweine am Haken neben einer Hundepfote in einer Menschenhand zeigten den Konflikt, mit dem der Schüler sich in seiner Facharbeit beschäftigt hatte.

Pardeep Singh tauchte für seine Arbeit im Seminarfach „Telespielkultur“ (Lehrer Henning Wilken) ins Thema „Cosplay Standards in der Cosplay-Community“ ein, wurde dafür zum Cosplayer und präsentierte die Ergebnisse seiner Umfrage von Cosplayern aus der ganzen Welt.

Einen Nerv hatte Carmen Prescha mit ihrer Arbeit „Die Entwicklung des Schamgefühls im Schwimmunterricht von Schülerinnen im Alter von 12 bis 18 Jahren“ getroffen. Denn die Ergebnisse ihrer Umfrage unter 168 Teilnehmerinnen zeigte: Fast jedes Mädchen hat sich im Schwimmunterricht schon einmal geschämt, fast die Hälfte der Umfrageteilnehmerinnen sagte, wegen des Schwimmunterrichts schon einmal nicht zur Schule gegangen zu sein. „Das Thema muss größer und offener diskutiert werden – und die Sexualisierung der Mädchen muss gestoppt werden“, forderte die Schülerin in ihrem Fazit und erntete viel Applaus. Sie hatte das Seminarfach „Sport und Gesellschaft“ von Lena Klostermann belegt.

Wie abwechslungsreich die Themen der Facharbeiten waren, zeigten die Poster der Schüler zu ihren Arbeiten, die auch in den folgenden Wochen im Forum des Gymnasiums ausgestellt sein werden: Von den psychologischen Gründen für den Erfolg eines Videospiels über die Frage, ob Tierversuche ersetzt werden können bis hin zum Thema „Was ist Glück?“ – ein Besuch lohnt sich.