10202844_12Kreismusikschule feiert 30. Geburtstag/Junge Musiker gestalten beeindruckendes Rahmenprogramm/Plädoyer für Förderung Von Simone Brauns DIEPHOLZ„Die Musik drückt das aus, was nicht mit Worten gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ – mit diesem Zitat von Victor Hugo beschrieb Landtagsvizepräsident Hans-Werner Schwarz den Stellenwert der Musik. Anlass: der 30. Geburtstag der Kreismusikschule im Diepholzer Theater. Mit der Feuerwerksmusik wurden die Gäste bereits im Foyer von den Streicherklassen und dem Streichorchester aus den Kooperationsschulen der Kreismusikschule in Bassum, Diepholz, Lemförde und Sulingen musikalisch begrüßt. „Drei Dekaden Musikerziehung in der Fläche des Landkreises sind eine reife Leistung “, so Schwarz. Er lobte die Kontinuität, mit der die Qualität der musikalischen Ausbildung vorangebracht worden sei – in Schulen, Kindergärten und Kooperationsmusikschulen im gesamten Landkreis. Schwarz war besonders stolz auf die kleinen konzentrierten Musiker, die im Foyer mit Lampenfieber die „großen Gäste“ begrüßt hatten. Dass man nicht aus Berlin oder München stammen muss, um ganz an die Spitze zu gelangen und einen der ersten Plätze auf Bundesebene des Entscheids bei „Jugend musiziert“ zu belegen, bewies Simon Kramer aus Twistringen. An der E-Gitarre hatte der junge Musiker überzeugt. „Klassische Musik hat sich als Markenzeichen entwickelt, aber die Kreismusikschule ist offen für alle Musikstile“, konstatierte der pädagogische Leiter der Kreismusikschule, Stephan Steinkühler. In ihrem Festvortrag unter Motto „Wir machen die Musik! – Kulturelle Bildung mit Zukunft“ musste Gitta Connemann als Präsidentin des niedersächsischen Musikschulverbands allerdings faktenbezogen eingestehen, dass nur acht Prozent aller Deutschen musizieren und somit 92 Prozent daran nicht beteiligt seien. Sie plädierte auch unter dem Aspekt leerer Kassen, den Stellenwert der musikalischen Bildung weiter auszubauen, und forderte einen der vielen Rettungsschirme aufzuspannen. Gerade beim Erlernen eines Instrumentes oder dem Singen ginge es um die Persönlichkeitsentwicklung. Im Landkreis arbeiten zurzeit 81 Schulen und 15 Kindertagesstätten in Kooperation mit der Kreismusikschule. Aufgabe der Politik bestehe darin, die Musik zu den Kindern zu bringen, wenn der Antrieb nicht aus den Elternhäusern käme: „Dies ist ein Teil der Sozialisation und die muss möglichst früh ansetzen, denn Musik macht klug und stark“, verwies die Politikerin auf eine neueste neurobiologische Studie. Den musikalischen Rahmen bildeten das Jugendsinfonieorchester der Kreismusikschule, das Querflötenorchester „Neusilber“ und die Bassumer Kantorei auf der Bühne, die Big Band und Mo‘Jazz and Horns zum Ausklang im Foyer. G. Connemann. Fotos: sbb Der beste seiner Klasse in Deutschland: Simon Kramer.