10350374_38Hildegard von Bingen als Namensgeberin / Gymnasium gestern eingeweiht Von Theo Wilke TWISTRINGEN Mit Pauken und Trompeten, aber auch beswingt , mit ausdrucksstarkem Sologesang und Chorbeiträgen wurde gestern Mittag der vollendete Neubau des Twistringer Gymnasiums der Schulstiftung im Bistum Osnabrück offiziell eingeweiht. Vor dem Segen des Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode erhielt die Einrichtung an der Vechtaer Straße den Namen „Hildegard von Bingen“. Am heutigen Sonnabend, von 11 bis 16 Uhr, sind Jung und Alt zum Tag der offenen Tür willkommen. Nach großem Beifall für den Auftaktsong „Another Brick In The Wall“ (Pink Floyd) von Orchester und Solisten – Gesang: Peer Wilke, E-Gitarre: Simon Kramer, Schlagzeug: Simon Bavendiek – sprach Schulleiter Martin Lütjen von einem denkwürdigen Tag. Nach 2004 (Gründung des Gymnasiums) und 2007 (erster Bauabschnitt) nun 2011 (zweiter Bauabbschnitt mit Sporthalle): „Der Schulbau ist fertig und bekommt einen Namen,“ so Lütjen. Unter mehreren hundert Gästen im Forum begrüßte der Schulleiter besonders Bischof Bode, Twistringens Pastor Reinhard Molitor, von der evangelischen Kirche die Pastorinnen Petra Rauchfleisch und Dr. Marikje Smid, natürlich auch die Schulträger: Georg Schomaker, Stiftungsdirektor im Bistum, Bürgermeister Karl Meyer für die Stadt und Landrat Gerd Stötzel. Vor genau 2705 Tagen sei das Twistringer Gymnasium aus der Taufe gehoben worden, namentlich von Barbara Upmeyer, Michael Schläger und Bernd Wohlers. Für sieben Jahre Zusammenarbeit gab es reichlich Dank und Lob, auch für die Vertreter der Stadt: „Mutige Entscheidungen haben Sie getroffen.“ Neben dem Generalunternehmen August Prien standen bei Lütjen noch zahlreiche weitere Gäste auf der Liste. Wie 2004 angedacht, hieß es, werde die Lehrerschaft mit allen Beteiligten und den über 700 Schülerinnen und Schülern das „Haus des Lernens“ weiterentwickeln. Der Bürgermeister betonte unter anderem, dass sich aus dem Lernprozess heraus der Geist der Schule entwickele. Dieses Gymnasium sei „ein Ergebnis großer Anstrengungen“, und die Anstrengungen hätten sich in jeder Hinsicht gelohnt. Besonders freute Karl Meyer, dass es keine profane Einweihungsfeier sei, sondern Bischof Bode auch noch seinen Segen gebe. „Meyer: „Ich weiß diese Schule in guten Händen“. Vor einem Jahr habe die Stadt die Trägerschaft abgegeben, sei aber „nicht stiften gegangen“, sondern unterstütze das Gymnasium gemeinsam mit dem Landkreis weiterhin. Nach dem beschwingten „Blumenwalzer“ von Tschaikowsky durch das herausragende Schulorchester bedankte sich Landrat Stötzel bei Vechtas Landrat Albert Focke in Abwesenheit: „Er ist schuld. Er wollte mehr Knete von uns.“ Sollte heißen: Der Nachbarkreis forderte seinerzeit mehr Gastschulgeld für die Schüler aus Twistringen und umzu. Stötzel zitierte aus dem provokanten Buch „Generation Doof“, wonach eine ganze Generation zu verblöden scheint. Aber, so zitierte der Landrat, „... lassen wir uns lieber helfen, als in der eigenen Bildungslücke zu versinken...“ Winfried Verburg, Geschäftsführer der Schulstiftung anschließend: Twistringen habe eine innovative Schule und sei auf einem innovativen Weg. Die Träger der katholischen Schule garantierten Bildung, Freiheit und Verantwortung. Weil Stadt und Landkreis finanziell helfen, müssen Eltern kein Schulgeld zahlen. Bischof Bode betonte vor dem ökumenischen Gottesdienst und der Segnung der neuen Räume, dass die Schulgeburt zum Teil auch Schmerzen verursacht habe, jetzt stehe die Taufe an. Hildegard von Bingen zähle zu den größten Gestalten der Weltgeschichte, eine Mystikerin und Meisterin der Lebens- und Naturwahrnehmung. Ein Leitwort von ihr: Verantwortung des Menschen in der Welt und für die Welt. Weitere Bilder unter: www.kreiszeitung.de/foto Einige Ehrengäste im Schulforum (v.r.): Bürgermeister Karl Meyer, Stiftungsdirektor Georg Schomaker, Geschäftsführer Winfried Verburg und Landrat Gerd Stötzel. Schulleiter Martin Lütjen und Bischof Franz-Josef Bode mit der Miniausgabe des großen Reliefs „Hildegard von Bingen“, das bald im Foyer hängen wird.Fotos: Wilke Ein Teil des Schulchores, der mit „0h happy day“ und „I will follow him“ begeisterte.