20170920

Am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium wird Verantwortungsbewusstsein gelernt

Nur wer früh lernt, Verantwortung zu übernehmen, wird später verantwortungsvoll mit seinen Mitmenschen, der Umwelt sowie sich selbst umgehen und somit zu einem verlässlichen und wertvollen Mitglied unserer Gesellschaft werden. Dies wird den Schülern des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums im Unterricht, aber auch in Projektarbeiten und Neigungskursen sowie Arbeitsgemeinschaften vermittelt. „Im Bereich Umwelt gelten wir als Vorzeigeschule“, betont die Lehrerin Nicola Diedrich. Nach 2011, 2013 und 2015 sicherte sich das Gymnasium auch dieses Jahr die Auszeichnung „Umweltschule“, die am Mittwoch, 20. September, verliehen wird.

„Ein bisschen stolz sind wir darauf schon“, erklärt Nicola Diedrich. Denn inzwischen befasst sich die ganze Schule mit diesem Thema. Von Jahrgang Fünf bis Zwölf über Lehrer und Eltern bis hin zu den Großeltern ist ein großes Engagement zu sehen. Etwa beim Sammeln von Deckeln, Batterien und alten Schuhen. Die Schüler bringen sich in die von Sascha Leufke geleitete Umwelt-AG ein, bauen und bemalen Nistkästen für die Streuobstwiese in Mörsen und werden jetzt im Herbst lernen, wie man Obstbäume richtig beschneidet. Und die Energiemanager um Sascha Leufke sorgen dafür, dass jährlich Kosten eingespart werden – mit tatkräftiger Unterstützung von Hausmeister Fritz Hannekum.

„Wer einen Baum, Strauch oder Blumen selbst pflanzt, zerstört das nicht wieder.“ Dessen ist sich der Deutsch- und Erdkundelehrer Leufke sicher. Die Mädchen und Jungen der Umwelt- und der Schulgelände-AG betätigen sich regelmäßig im Anpflanzen. Sie haben bereits ein Kräuterbeet nach den Lehren der berühmten Benediktinerin Hildegard-von-Bingen gesetzt und auch Stauden und Blumen gepflanzt. „Es ist ein durchdachtes Konzept herausgekommen, farblich aufeinander abgestimmt und mit Pflanzen ausgestattet, die von Bienen geliebt werden“, erläutert Rita Jansen, die gemeinsam mit Nicola Diedrich die Schulgelände-AG betreut. Die Schule unterhält zwei Bienenstöcke, deren Honig bereits mehrfach verkauft wurde.

Ideen hat das Trio viele. So wurde bereits ein Steinbeet angelegt. Nun möchte man neben der Pflege auch weiterhin kreativ bleiben. Das Garagendach soll begrünt werden, eine sinnvolle Kompostierung entwickelt und ein Gemüsebeet mit Zucchini, Tomaten, Möhren ist bereits angelegt worden. „Nach der Ernte wollen wir mit den Schülern kochen und backen“, freut sich Rita Jansen schon.

„Aufeinander achten, miteinander lernen, füreinander da sein.“ Das sind die Grundpfeiler der Arbeit des Engagements der sogenannten BUDDY ́s am Gymnasium, die es dort seit 2012 gibt und die von Schulsozialarbeiterin Maria Stenner-Dieckmann ins Leben gerufen wurden. Die neuen Schüler werden an zwei Schultagen im Burlandhaus Einen in Goldenstedt auf ihre Aufgabe von Stenner-Dieckmann, den „alten Hasen“ sowie Lehrerin Daniela Klein vorbereitet. Zu Beginn des neuen Schuljahres ist dann der Großteil von der „Neuen“ in der Einführungswoche an der Seite des fünften Jahrgangs zu finden. Bei der Einschulung stellen sie sich vor, gehen mit zum Einschulungsgottesdienst und stellen den Jüngsten ihre Schule vor. Aber sie sind auch Ansprechpartner bei Problemen und Vermittler zwischen Schülern und Lehrern. „Sie sind sozusagen die großen Kumpel oder Paten, die auf die Kleinen achten“, erklärt die Schulsozialarbeiterin. Dank des schuleigenen Fördervereins sind sie an den Sweetshirt-Jacken und T-Shirts schnell zu erkennen. „Sie übernehmen schon eine große Verantwortung“, ist sich Stenner-Dieckmann sicher. Und das Schöne für sie sei es, dass der Kontakt auch nach der sechsten Klasse bestehen bleibe. „Es werden hier enge Beziehungen geknüpft.“ Verantwortung übernehmen, für die Natur, für die Mitmenschen, füreinander und für unsere Ressourcen, das wird am Hildegard-von-Bingen Gymnasium täglich und ganz selbstverständlich praktiziert.