10411186_39Das Gymnasium will mit seinem Baumlehrpfad wieder näher an die Natur rückenTwistringen. Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und eine Familie gründen: Mit der Anpflanzung des neuen Baumlehrpfades am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Twistringen haben die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schulgelände auf jeden Fall schon den ersten Punkt dieses alten Sprichwortes erfüllt. Jedoch stehen für die Projektgruppe primär die Gestaltung des Schulgeländes sowie die Sensibilisierung ihrer Mitmenschen für ihre Umwelt im Vordergrund. Bei strömendem Regen fanden sich die Schüler am Sonnabendmorgen am Gymnasium ein, um an dem bereits im Vorjahr begonnenen Baumlehrpfad weiterzuarbeiten. Elf verschiedene heimische Arten wie die Hainbuche oder der Spitzahorn wurden seit Herbst 2010 gepflanzt, weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. Gespickt mit Informationen zu den einzelnen Arten soll der Lehrpfad in Zukunft nicht nur die Pennäler des Gymnasiums, sondern alle Twistringer ansprechen. "Wir wollen die Bürger mit einbinden. Der Baumlehrpfad ist sozusagen von Twistringern für Twistringer", erklärte die Lehrerin und Betreuerin der Gruppe, Nicola Diedrich. Dabei soll die Wissensvermittlung nicht einfach mittels Informationstafeln direkt neben den Bäumen vonstatten gehen. "Wir wollen die Interessenten animieren, aktiv zu werden und auf die Suche nach den Bäumen zu gehen. Daher werden wir die Informationen am Haupteingang anbringen", so Diedrich. Dementsprechend muss man nachforschen und sich mit seiner Umwelt auseinandersetzen, um die Informationen mit den richtigen Baumarten zu verknüpfen. Die AG kümmert sich aber auch um die weitere Gestaltung des Schulgeländes. Gegründet wurde die Projektgruppe noch am alten Schulzentrum. Nach dem Umzug ins neue Schulgebäude nahm man sich der Bepflanzung der Beete sowie der Pflege des Teiches an. Die AG trifft sich seither jeden zweiten Sonnabend - auch, um die Artenvielfalt auf dem Gelände zu wahren. Dass dieses Vorhaben gut umgesetzt wurde, zeigt auch die Auszeichnung zur Umweltschule. Zusammen mit der Umwelt-AG wurde auf dieses Prädikat hingearbeitet, indem man den Pausenhof umweltfreundlich und naturnah gestaltete. Die Motivation bei den Teilnehmern aus den fünften bis siebten Klassen liegt dabei vor allem in der Gestaltungsaufgabe sowie der Arbeit im Freien. "Ich hab diese AG gewählt, damit ich mit anderen zusammen im Garten arbeiten kann", begründete der zwölfjährige Jonathan Gerding seine Entscheidung. Lehrerin Hilka Ott fügte noch an: "Wir wollen den Kindern auch eine Artenkenntnis vermitteln, die im heutigen Biologieunterricht leider nicht mehr im Lehrplan steht." Langfristig gesehen soll auch der Ort Twistringen mit eingebunden werden. Es wird angestrebt, dass in Zukunft die Bürger dem Beispiel der Schule folgen und ihre Umgebung ebenfalls etwas naturverbundener gestalten. Auch der Baumlehrpfad soll nach und nach fortgeführt werden: Die Bäume für die kommenden Bepflanzungen sind bereits gewählt.