TWISTRINGEN - Mit exzellenten und vollkommen unterschiedlich vorgetragenen Fachreferaten begeisterten Lina Meinecke, Judith Hamm und Lara Sturm rund 250 Anwesende im Forum des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums. Ein lehrreicher Abend, gespickt mit vielen neuen Informationen, aber auch vielen Lachern und donnerndem Applaus ließ die Protagonistinnen am Ende strahlen.
Um eine vertiefte Allgemeinbildung zu erlangen und um die Studierfähigkeit zu erzielen, setzen sich die angehenden Abiturienten im Seminarfach zwei Jahre lang in vier unterschiedlichen Bereichen mit selbst gewählten Themen auseinander.
Lina Meinecke hatte sich im Bereich „Kunst in der Biologie – Biologie in der Kunst“ ein zunächst ungewöhnliches Thema gewählt: das Verhaltensmuster von Fußballfans am Beispiel von Werder Bremen. Mit einem freundlichen „Moin“ eröffnete die junge Dame ihren Vortrag, sprach von ihrer Begeisterung für Werder Bremen und Fußball im Allgemeinen und über die Gefühle der Fans. Drei Hormone würden bei den Fans in Aktion ausgeschüttet: Adrenalin, Oxytocin und Endorphin, die auf unterschiedliche Weise wirken. Auch Fangesänge mit Livemitschnitten erläuterte die Zwölftklässlerin. Die Anwesenden erfuhren, dass die Fangesänge ihren Ursprung am 9. September 1967 hat- ten, als bei einem Fußballspiel in England so ein Nebel herrschte, dass sich die Fans beider Mannschaften den Spielverlauf zuriefen.
Bei Judith Hamm kam „Die Umsetzung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils auf die St.-Anna-Gemeinde Twistringen“ zur Sprache. Und mit ihr, die Schwierigkeiten. Dafür hatte sie sich durch die Archive der St.- Anna-Kirche, der Stadt sowie des Kirchenboten und des Bistums Osnabrück gewühlt. Am Ende erfuhren selbst alteingesessene Twistringer Neues. „Die ganzen Änderungen, die teils echt krass waren, wurden jedoch erst ab 1970 in einem neu eingeführten Pfarrbrief den Gläubigen erklärt“. Vieles sei nur gegen den Widerstand des damaligen Pastor Grothaus oder gar erst nach dessen Pensionierung durchgesetzt worden. Wie die Einführung von Kommunionhelfern. Am Ende warb sie um Verständnis für den ehemaligen Pastor, der sehr konservativ gewesen sei.
Über die „Unterschiede der Geschlechter“ berichtete Lara Sturm. Sie ging wissen- schaftlich an die Unterschiede von Mann und Frau heran. Hormone, Unterschiede im Gehirn sowie Probleme in einer Paarbeziehung und Ansätze zur Lösung waren die Eckpfeiler ihres Vortrags. Am Ende gab sie den Rat, achtsam und offen mit seinem Partner umzugehen, Krisen und Probleme rechtzeitig zu erkennen und darüber zu sprechen.
Mit einem kleinen Überraschungsauftritt am Ende machte das Seminarfach Theater auf sich aufmerksam. Und vor allem Lust auf die Aufführung ihres Theaterstücks „Schuld“ am 15. März.
Vor und nach den Vorträgen standen alle Schüler Rede und Antwort. „Ein erfolgreicher Abend, der nicht nur bei Schülern und Eltern, sondern auch bei der Politik, Kirche und vielen anderen Gästen Anklang fand“, lautete das Fazit von Schulleiter Peter Schwarze.