In den letzten drei Tagen vor den Osterferien besuchten alle drei 8. Klassen mit ihren Biologie-Lehrerinnen Frau Spiekermann (8a) und Frau Diedrich (8b+c) die Bäckerei Weymann, und zwar hinter den Kulissen, denn den Verkaufsraum kennt wahrscheinlich jeder...
Aber warum überhaupt?
Die Exkursion fand im Rahmen des Kooperationsprojekts "Passt-dat?" statt. Dies ist ein Projekt, das in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Twistringen, den Unternehmen, der Gemeinschaft der Unternehmen in Twistringen e.V., dem Schulzentrum und dem Hildegard-von-Bingen-Gymnasium entstanden ist. Die Bedeutung der einzelnen Buchstaben „Praktikum-Ausbildung-Schule-Studium-Twistringen“ ist integriert in die plattdeutsche Fragestellung „passt dat?“. Im Kern geht es in diesem Projekt darum, unterrichtliche und in der Regel recht theoretische Inhalte möglichst lebensnah an die vielfältigen Facetten beruflicher Realität anknüpfen zu können, um Schülerinnen und Schülern in verschiedensten Szenarien zu vergegenwärtigen, dass unterrichtliche Inhalte sich auch innerhalb unterschiedlichster Berufe wiederfinden, praxisnah anwenden und inhaltlich fortführen lassen.
Wie war der Ablauf?
Zunächst wurde die jeweilige Klasse in zwei Gruppen geteilt: eine Gruppe fertigte Hefezöpfe an und die andere Gruppe wurde von Herrn Weymann durch die Produktionshalle geführt.
Die geführte Gruppe ging ins Lager und erfuhr, dass Brot aus den 3 Grundzutaten Mehl, Salz und Wasser besteht.
Alle weiteren Zutaten fügt jede Bäckerei individuell nach hauseigenem Rezept hinzu. Die SchülerInnen konnten in der Halle sehen, wie Teig geknetet wurde, und zwar teilweise genauso wie Zuhause, nur mit wesentlich größeren Maschinen.
Viele Backwaren werden aber auch noch mit der Hand gefertigt, z.B. Plunderstücke.
Die Temperatur des Kühlraums (-19°C) wie auch die des Backofens (ca 280°C) konnten die SchülerInnen am eigenen Leibe fühlen.
Die andere Gruppe hatte die Aufgabe, unter Anleitung eines Bäckers Hefezöpfe zu legen, die später gebacken und verzehrt werden konnten.
Es fiel den meisten SchülerInnen leicht, die Zöpfe mit 3 Strängen zu flechten. Eine größere Schwierigkeit stellten die Osterzöpfe mit 4!!! Strängen dar. Koordinierung und motorische Fähigkeiten waren hier gefragt... Dieser Teil der Exkursion machte allen besonders viel Spaß!
Zum Ende der doppelstündigen Exkursion berichtete Herr Weymann noch über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten in seinem Betrieb. Man kann im Verkauf, in der Produktion oder auch in der Verwaltung arbeiten. Viel wichtiger als Zeugnisnoten sind ihm sogenannte Softskills wie Teamfähigkeit, Verantwortungsgefühl. Pünktlichkeit, Verlässlichkeit etc. Er rät bei Interesse an dem Beruf zu einem Schnupperpraktikum, das jederzeit möglich wäre.
Nach der Schule konnte jede/r seinen selbst gefertigten Hefezopf in unserer Schulmensa abholen. Wie lecker.... warum kann Biologieunterricht nicht immer so schmackhaft sein... ;-)
Vielen Dank an Herrn Weymann und sein Team für den tollen Einblick in die Berufe des Bäckerhandwerks!