Twistringens Gymnasium-Leiter Peter Schwarze offiziell ins Amt eingeführt / Bewährtes bewahren und Neues wagen

 

Twistringen - Von Theo Wilke. „Du bist ein toller Lehrer, du begeistert junge Menschen und verleihst ihnen manchmal auch Flügel“, beschreibt Silke Müller ihren Bruder. Die Worte rühren nicht nur Peter Schwarze (43), den neuen Leiter des Twistringer Gymnasiums, fast zu Tränen. Zu seiner offiziellen Amtseinführung am Freitagmittag sind viele Gäste ins Schulforum gekommen – Vertreter aus Politik, Verwaltung, Schule, Wirtschaft und Kirche.

Hildegard-von-Bingen-Gymnasiastin Katharina Wilkens spielt zu Beginn ein selbst komponiertes Klavierstück. Religiöse Impulse von katholischer und protestantischer Seite folgen, schließlich ist es ein Festakt in einer von der Osnabrücker Schulstiftung sowie Stadt und Landkreis getragenen freien Schule.

Seit dem 1. August im Amt, erklärt Peter Schwarze, dass diese Einrichtung auf hohem Niveau besonders geeignet sei, junge Menschen zu fördern, in Wissenbildung und Persönlichkeitsentfaltung. Ebenso wichtig sei die Lehrerausbildung. Schwarze will Projekte seines Vorgängers, Martin Lütjen, weiterentwickeln. Er ermuntert Schülerinnen und Schüler, die innovative Ideen haben, zu ihm zu kommen.

Der Twistringer erinnert sich gut an 2004: Lütjen habe ihm schlaflose Nächte bereitet. Denn der wollte ihn aus Osterholz-Scharmbeck abwerben. Die Gründung des Gymnasiums stand an. Schwarze fühlte sich noch nicht soweit. Aber 2009, als Lütjen wieder anrief („Die Oberstufe ist genehmigt“), sagte Schwarze sofort zu und wirkte fortan erfolgreich als Koordinator der gymnasialen Oberstufe. Wir berichteten über seinen Werdegang.

„Nur mit Hilfe meiner Frau Katrin kann ich meine Begeisterung für Schule ausleben“, betont Schwarze. Und weiter: Katrin sei ihm eine neutrale Beraterin, aber pflege eine „knallharte Rückmelde-Kultur“. Das Zusammenleben mit ihm als „Schulverrückten“ sei nicht ganz einfach.

Wenn es nach dem griechischen Philosophen Platon gehe, „sind Sie noch zu jung für einen Schulleiter“ – erst nach längerem Studium und dann auch erst ab 50, scherzt Dr. Winfried Verburg von der Schulstiftung. Aber Peter Schwarze verfüge bereits als 43-Jähriger über ausreichende Erfahrungen. Um bei Platon zu bleiben: „Wer leitet, muss Vorbild sein.“ Auch dies zeichne Schwarze aus.

Der Leitende Regierungsschuldirektor Dr. Christian Stock gibt dem Lütjen-Nachfolger mit auf den Weg: „Sie müssen nicht alle Aufgaben allein bewältigen.“ Als Geschenk (die Ernennungsurkunde hat bereits die Schulstiftung überreicht) hat Stock einen Kunstdruck von Vincent van Goghs „Sämann bei untergehender Sonne“ mitgebracht. Er wünscht Schwarze die nötige Gelassenheit im Amt.

Vize-Landrätin Ulrike Schröder sieht Schwarze als guten Teamplayer. Bürgermeister Martin Schlake weiß: „Jeder muss seinen Weg gehen, Bewährtes bewahren und Neues wagen.“ Bettina Krause, Leiterin des Lehrerstudienseminars Oldenburg findet: „Schule ist mal stürmisch und mal im ruhigen Fahrwasser.“ Peter Schwarze sei vielleicht gleichzeitig Navigator, Maschinist und Teamplayer. Krauses Geschenk ist eine Lektüre: „Lehrergesundheit fördern – Schule stärken“.

Martin Lütjen kommt mit einem symbolischen Baustellenhelm. Ein Schulleiter müsse hin und wieder den Kopf hinhalten, den Chef rauskehren und den Hut auf haben.

Für die Elternschaft haben die Vorsitzenden Sabine Nölker und Daniela Masurenko einen Gutschein für ein Obstbäumchen mitgebracht. „Damit er bei guter Pflege bald reichlich Früchte trägt“, hofft Masurenko.