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Der Anbau für den neuen Meditationsraum am Twistringer Gymnasium hat begonnen. Foto: Theo Wilke

Multifunktionsraum und Atrium / Neuer Anbau für G 9 am Gymnasium

Twistringen - Von Theo Wilke. Die Corona-Pandemie überschattet auch den Alltag am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Twistringen. Während in der Schule ein Notdienst arbeitet, laufen die baulichen Vorbereitungen auf G 9 (Abitur nach 13  Schuljahren) unvermindert weiter. Zurzeit wird der neue Meditationsraum mit einem Atrium an der Terrasse errichtet. Das Bauprojekt G 9 wird bis zum Herbst dieses Jahres abgeschlossen – wenn der erste 13. Jahrgang an der Vechtaer Straße startet.

 

„Wir bauen eigentlich schon seit drei Jahren um“, sagt Schulleiter Peter Schwarze. Er geht davon aus, dass zu Beginn des neuen Schuljahres alles erledigt sein wird. Aktuell in der Diskussion sei die Parkplatzsituation am Gymnasium. Zurzeit prüfe die Stadtverwaltung, wie viele Parkplätze insgesamt benötigt werden. Sie habe einen Verkehrsplaner eingeschaltet.

Das Ziel sei es letztlich, die Verkehrsicherheit auf dem Schulgelände zu verbessern. Inzwischen würden sich nämlich zusätzliche Busse, Autos und Radfahrer begegnen. Die Ursache liege aber darin begründet, dass die Schulbusfahrpläne verändert worden seien und neue Buslinien hinzugekommen seien. Schwarze: „Dies hat aber im Grunde nicht mit der Umstellung auf G 9 zu tun.“ Für die Zukunft würden einige Parkplätze mehr benötigt. Und Christoph Spatz, Hochbauingenieur der Stadt, hatte schon im vergangenen Jahr betont, dass die schulischen Parkplätze umgestaltet werden müssten, denn „es werden dann mehr Schüler im Autofahrer-Alter sein“.

Noch steht der „alte“ Meditationsraum im Hauptgebäude den Schülern zur Verfügung. Dieser Raum wird laut Schwarze aber bis zum Herbst in einen weiteren Klassenraum ungewandelt.

Im Herbst vergangenen Jahres wurde der neue Anbau geplant, daraufhin der Bauantrag gestellt. Der mit dem Bistum Osnabrück abgestimmte zukünftige Multifunktionsraum (Ruhe, Meditation, Gebete) entsteht an der Terrasse der Cafeteria, schräg gegenüber der Sporthalle.

Rund 83 Quadratmeter groß wird dieser Raum. Der Anbau werde über eine Schleuse „mit Abstand zum Schulgebäude“ errichtet und einen eigenen Zugang von draußen erhalten, berichtete im Vorfeld Christoph Spatz, Hochbauingenieur der Stadt.

Die Schulstiftung des Bistums Osnabrück hatte großen Wert auf den Meditationsraum gelegt und sich bereit erklärt, die Baukosten zu übernehmen. Die Baumaßnahme enthält nach Aussage von Peter Schwarze auch die Errichtung eines Atriums. Neben dem Anbau sei noch eine kleine Freifläche vorhanden. Die werde nun auch sinnvoll genutzt.

„Der Meditationsraum ist ein Mehrwert für unsere Schule. Die Stiftung wird den Anbau später der Stadt Twistringen überlassen. Dann können dort auch öffentliche Veranstaltungen wie Yoga und Ähnliches angeboten werden“, erklärt Schulleiter Schwarze.

Im Spätsommer 2019 hatten Handwerker im Obergeschoss – über dem Veranstaltungsforum – zwei neue Klassenräume eingerichtet. Dies geschah im bisherigen Medienfilmraum sowie in der Schulbücherei. Beide Bereiche sind ins Erdgeschoss verlagert worden. Die Mediathek mit zehn Internetplätzen und die Bibliothek liegen nun nebeneinander.

Zu Beginn des laufenden Schuljahres waren die zusätzlichen Klassenräume fertig.

Der finanzielle Aufwand bewegte sich nach Angaben von Christoph Spatz unterhalb der 10.000-Euro-Marke. Die Stadt ließ die neuen Fußböden von beauftragten Firmen verlegen und die Sanitärenanlagen zum Teil erneuern. Malerarbeiten etwa übernahm der städtische Bauhof. Durch die Nutzung bislang eingelagerter Schultafeln und weiterem Mobiliar hat die Kommune in diesem Bereich deutlich an Kosten eingespart.

Im Haushalt für dieses Jahr stehen noch 275 000 Euro an Ausgaben für das Gymnasium. Vor zwei Jahren investierte die Stadt Twistringen schon knapp 146 000 Euro in die bauliche Schulerweiterung, im vergangenen Jahr wurden weitere 71 800 Euro veranschlagt. Inventarkosten für G 9 fallen 2020 nicht mehr an im Haushalt. In 2018 und 2019 waren es insgesamt rund 86 000 Euro.

Schulleiter Schwarze zur fast letzten Maßnahme im Schulgebäude in diesem Jahr: Im Bereich des neuen Klassentraktes über dem Forum wird noch eine Glasabtrennung am Umlauf installiert, von dem aus man in die Aula blicken kann. Deshalb eine Verglasung, damit beispielsweise die Proben der Theater AG störungsfrei laufen können.

In diesem Jahr hat das Twistringer Gymnasium keine Abiturienten und angesichts der Corona-Pandemie-Auswirkungen gar nicht das Problem mit den Vorbereitungen. Der erste 13.  Jahrgang startet im Herbst, um im Frühsommer 2021 sein Abitur zu bauen.