Naomi Mbiyeya, Talent aus Twistringen, macht in diesem Jahr bei „The Voice of Germany“ mit. © ProSieben/SAT.1/Richard Hübner
Twistringerin Naomi Mbiyeya nimmt an den Blind Auditions
bei The Voice of Germany teil
TWISTRINGEN › Kommt die nächste „Voice of Germany“ aus Twistringen? Naomi Mbiyeya ist in ihrer Heimatstadt schon lange keine Unbekannte mehr. Nun wird sie bald Millionen von Fernsehzuschauern in ganz Deutschland mit ihrer Stimme verzaubern. Seit dem 21. September läuft auf Sat.1 und ProSieben eine neue Staffel der beliebten Fernsehshow.
Seitdem die 19-Jährige denken kann, gehört Musik zu ihrem Leben. Gemeinsam mit ihren Eltern sowie ihren Geschwistern Sandra, Ervi und Ruth wird zu Hause viel gesungen. „Wenn einer zu Hause anfängt zu singen, steigen alle mit ein“, erzählt Naomi Mbiyeya, die in diesem Jahr am Hildegard-von-Bingen Gymnasium ihre Fachhochschulreife abgelegt hat.
Bereits ihre älteren Geschwister Ervi und Sandra spielten seinerzeit in der Band des Gymnasiums „Die for Pie“. Als sie aufhörten, wurde die neue Schulband „Good to Bee“ gegründet, bei der Naomi vor allem als Bindeglied der Gruppe überzeugte. Die Band gewann 2019 sogar den Rosa Musikwettbewerb. Unter anderem mit einem von Naomi komponierten und getexteten Song.
Aktuell ist sie im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes bei der HSG Phoenix angestellt. Sowohl das Gymnasium als auch ihr Arbeitgeber stellen die Sängerin mit der Soulstimme für die Fernsehaufnahmen in Berlin frei.
Aus einer Laune heraus, aber auch um ihren Handballkids zu zeigen, an ihren Träumen festzuhalten, reichte die Handballtrainerin zwei Musikvideos von sich beim Sender ein. Mit „80 Millionen“ von Max Giesinger und ihrem eigenen komponierten und getexteten Lied „The One Person“ überzeugte sie die Jury und wurde zu Gesprächen eingeladen. „Dann kam die Nachricht, dass ich zu den Blind Auditions eingeladen bin“, erinnert sich die Frontfrau von Blacktron. Einziger Wermutstropfen: Sie durfte niemanden etwas davon erzählen. „Ich habe dafür freiwillig meine Abifahrt absagt“, was aber im Vergleich zu der Chance, die ihr geboten wurde, nicht schlimm war. Einzig ihrer älteren Schwester Sandra vertraute sie sich an. Erst als sie sich auf die Reise nach Berlin zu den Blind Auditions machte, weihte sie den Rest der Familie ein.
Berlin und die Aufnahmen seien „der Hammer“ gewesen. Vor allem die neue Jury – Giovanni Zarrella, Ronan Keating, Shirin David sowie Bill und Tom Kaulitz haben es ihr angetan. „Die fünf sind so cool und haben echt eine Chance verdient, vom Publikum geliebt zu werden.“ Außerdem lohne sich das Einschalten. „Es sind so viele tolle Talente und Persönlichkeiten dabei“, schwärmt die 19-Jährige. Wann ihre Blind Audition ausgestrahlt wird, weiß sie noch nicht, sie wird rechtzeitig Bescheid geben.
Naomi hat nie gelernt, Noten zu lesen und hatte auch keinen Musikunterricht. Sie brachte sich das Gitarre- und Schlagzeugspielen, ein bisschen Klavier und Bass selbst bei.
Auch heute erinnert sie sich noch gerne an ihren ersten Auftritt 2015 beim Elternabend auf der Bühne des Hildegard-von-Bingen Gymnasiums. „Talking about Revolution“ von Tracey Chapman, bei dem sie von Simon Lüers an der Gitarre begleitet wurde. Bereits da waren viele Zuhörer von ihrer einzigartigen Stimme begeistert.
„Musik ist für mich neben Handball das Wichtigste im Leben“, gibt Naomi zu. Sie kann sich durchaus vorstellen, die Musik zu ihrem Beruf zu machen. Aber auch einen Plan B habe sie. Gerne würde sie ein Studium im sozialen Bereich machen. Ob Lehramt oder soziale Arbeit sei noch unklar. Etwas Soziales sei aber sicher. „Ich lass mich einfach überraschen, was meine Teilnahme bei The Voice of Germany mit sich bringt.“